Bereitschaft Lohr

Eingetragen von Bahadir am 24.03.2009
Rekord: Lohrer Bereitschaft blickt auf Jahr 2008 zurück

Die Lohrer Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), mit inzwischen 90 Mitgliedern die größte im Kreisverband Main-Spessart, blickte bei ihrer Jahresversammlung am Freitagabend, 30.01.2009 im Rotkreuzhaus an der Rechtenbacher Straße auf ein arbeitsreiches Jahr 2008 zurück.

Nach Angaben von Bereitschaftsleiter Dominik Brühl leistete die Bereitschaft voriges Jahr 17 817 Einsatzstunden, davon 6788 im Rettungsdienst. Brühl sprach von einem „Rekordniveau, das wir so noch nicht gekannt haben“. Für den Sanitätsdienst fielen 1854 Stunden an.

Verwaltung, Organisation und Planung beanspruchten 2123 Einsatzstunden, Instandsetzungs- und Umbauarbeiten 1463. Der Blutspendedienst leistete 542 Einsatzstunden. Die Rettungswache Lohr absolvierte nach der vorliegenden Statistik 4865 Einsätze, davon 796 Notarzteinsätze und 251 Notfalleinsätze. Dabei fuhren die BRK-Helfer insgesamt gut 266 000 Kilometer.

Bemerkenswert ist laut Brühl der Anstieg der aktiven Helfer in der Gesamtmitgliedschaft seit 2005 von 50 auf 75. Von allen Mitgliedern haben 24 eine Sanitätsausbildung, 15 sind Rettungsdiensthelfer, zehn Rettungssanitäter, 16 Rettungsassistenten und vier Ärzte.

1332 Blutkonserven Für das Team der Helfer, das die Blutspendetermine organisiert, berichtete Dieter Hasak von einem Anstieg der gewonnenen Blutkonserven. 1332 seien es im vorigen Jahr bei sechs Spendeterminen in Lohr gewesen, davon 43 bei einem Sondertermin im Gymnasium. Das sei eine Steigerung um 20 Prozent seit 2004.

Auch die Zahl der Erstspender sei mit 56 (38 davon beim Sondertermin) nach wie vor hoch. Im Lohrer Umland und bei Firmen richtete die Bereitschaft acht weitere Termine aus.

Über die Fortbildungsbemühungen der Bereitschaft teilte ihr stellvertretender Leiter Christian Schleißinger mit, dass dabei im vorigen Jahr für 23 Helfer insgesamt 1416 Stunden anfielen. Er überreichte Hedwig Blaser das Zeugnis über die Ausbildung zur Rettungssanitäterin.

Aktivenzahl um die Hälfte gestiegen
Rotkreuz-Bereitschaft Trend zur Abnahme des Engagements getrotzt – Kritik an Lohrer Bürgermeister wegen Abwesenheit

 

Die Bereitschaft Lohr des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) trotzt dem bundesweiten Trend eines Rückgangs ehrenamtlichen Engagements: Die Zahl ihrer Aktiven ist binnen vier Jahren um 50 Prozent auf 75 angestiegen. Er wolle die guten Zahlen (siehe weiteren Bericht) nicht nur halten, sondern noch ausbauen, betonte Bereitschaftsleiter Dominik Brühl bei der Jahresversammlung am Freitagabend.
Die drei Bürgermeister der Stadt Lohr ließen sich leider alle entschuldigen, so Brühl. Dabei sei bei einer Lichterdemonstration Anfang Dezember auf dem Lohrer Marktplatz erst die Bedeutung des Ehrenamts hervorgehoben worden. Er finde es deshalb „schade, dass heute zum ersten Mal seit langem kein Bürgermeister oder Vertreter den Weg zu uns gefunden hat“.

In seinem Rückblick auf die abgelaufene vierjährige Amtsperiode verwies Brühl unter anderem auf den Einsatz der Lohrer Helfer beim Papstbesuch in Regensburg, die Einführung der Kinderbetreuung während der Blutspendetermine, den „konsequenten Ausbau des Fuhrparks“ und die „vielen kleinen positiven menschlichen Begegnungen untereinander“. Fast 500 Menschen hätten im abgelaufenen Jahr der sanitätsdienstlichen Hilfe bedurft.

BRK-Kreisvorsitzender Eberhard Sinner war ebenfalls „nicht begeistert“, dass keiner der drei Lohrer Bürgermeister da war. Denen hätte er nämlich gerne seinen Wunsch vorgetragen, dass die Stadt den Einsatz der Bereitschaft würdigt, indem sie sie ähnlich wie die Feuerwehren unterstützt – auch wenn das nicht zu ihren Pflichtaufgaben gehört.

Die Lohrer Bereitschaft habe „eine unglaubliche Aufbauarbeit geleistet“. Der Reformprozess des BRK müsse „endlich einmal zum Abschluss kommen“, kommentierte der Landtagsabgeordnete die Bemühungen auf Landesebene.

Wichtig sei, dass man nicht nur dann an die Ehrenamtlichen denke, wenn es Arbeit zu verteilen gebe. Sie müssten auch in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden.

Auf die Bereitschaft Lohr konnte ich mich immer verlassen. Werner Wawok, Kreisbereitschaftsleiter „Man kann nur mit vielen motivierten Helfern die Aufgaben bewältigen“, sagte BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Albus. Das neue Fahrzeug der Schnelleinsatzgruppe bedeute „ein Stückweit mehr Sicherheit für die Bevölkerung“. „Auf die Bereitschaft Lohr konnte ich mich immer verlassen“, erklärte Kreisbereitschaftsleiter Werner Wawok. Er wird sich im April nicht zur Wiederwahl stellen, weil er bei der Wasserwacht eine neue Funktion übernehmen möchte. In Lohr gebe es im Gegensatz zu anderen Bereitschaften im Kreis viele junge Leute.

In ihren Grußworten betonten der Lohrer Feuerwehrkommandant Joachim Mantel, Artur Kreutz vom THW und Alexander Brönner von der Wasserwacht das gute Miteinander der Hilfs- und Rettungsdienste in Lohr. Sie konkurrierten nicht, sondern ergänzten sich, unterstrich Mantel. „Man kennt sich und man hat Vertrauen“, so der Kommandant.

Bei der Wahl der Bereitschaftsleitung wurde das bewährte Team einstimmig bestätigt: Dominik Brühl und Florian Schwind sind auch für die kommenden vier Jahre gleichberechtigte Bereitschaftsleiter, Christian Schleißinger Stellvertreter. Brühl kündigte an, dass das seine letzte Amtsperiode sein werde.

Begründung: Er sei dann zwölf Jahre Bereitschaftsleiter, „wenn man zu lange im Amt ist, kann man auch behindern“.

Für die kommenden vier Jahre hat sich das Leitungsteam einiges vorgenommen. Die Umstrukturierung der Schnelleinsatzgruppe soll abgeschlossen werden und das neue Fahrzeug bald einsatzbereit sein. Zudem stehen der Aufbau von Leitungs- und Führungsnachwuchs, die Aus- und Fortbildung der Mitglieder sowie eine Effizienzsteigerung durch die Bildung von Arbeitsgruppen auf dem Programm.

Leistungsspektrum erweitern Außerdem möchte das Leitungsteam das Leistungsspektrum der Bereitschaft im Bereich Sozialarbeit erweitern. 2011 kann die BRK-Bereitschaft Lohr auf eine Geschichte von 140 Jahren zurückblicken (1871 wurde in Lohr eine Frauenbereitschaft gegründet). Am Freitagabend wurde die Entscheidung vertagt, ob ein Festausschuss zur Vorbereitung der Feierlichkeiten gegründet werden soll.

Geehrte Helfer der Rotkreuz-Bereitschaft Lohr
70 Dienstjahre: Ida Etzel.

55 Dienstjahre: Margarete Neuf.

50 Dienstjahre: Georg Franz.

30 Dienstjahre: Ida Kolb.

20 Dienstjahre: Herbert Bock.

15 Dienstjahre: Alexander Knöferl.

10 Dienstjahre: Josefine Wolf, Jens Amend, Dominik Brühl, Andreas Schenk, Christian Schleißinger, Florian Schwind.

5 Dienstjahre: Hedwig Blaser, Monika Reder, Bianka Schäfer, Gabriela Wenzel, Thorsten Klein, Jan Peter, Peter Wenzel.

Goldene Ehrennadel des Deutschen Roten Kreuzes für 50 Dienstjahre: Erika Eyrich, Georg Franz.

 

Text: Lohrer Echo vom 02.02.2009

Bild: Mainpost und BRK