Bereitschaft Lohr

Eingetragen von Bahadir am 21.06.2016

Ausbildungsserie „Auffinden und Versorgen von mehreren Patienten im Sanitäts- und Rettungsdienst“ erfolgreich abgeschlossen

Flipchart Definition MANV

Grobe Definition eines MANV

Am 02.Februar startete unsere bisher größte und längste Ausbildungsserie der gesamten Bereitschaft, aller Lohrer Schnelleinsatzgruppen sowie dem Helfer vor Ort Steinfeld. In acht intensiven Ausbildungsabenden wurde mit 35 Teilnehmern die Organisation, das Auffinden sowie die Erstversorgung von mehreren Patienten am Schadensort erarbeitet und trainiert.

Versorgungskonzept in der Vergangenheit im Vergleich zu heute

In den 80er und 90er Jahren wurde versucht eine möglichst hohe und effiziente Versorgung von Patienten an der Einsatzstelle durchzuführen. Mittels Behandlungsplätzen wurde ein kleines Krankenhaus an der Unfallstelle errichtet um mit einem großen Team an Sanitätern und Ärzten die Verletzen zu versorgen. Dies war mit sehr hohem Personal- und Zeitaufwand verbunden.

Um die heutigen Standards der effektiven und intensiverer Versorgung von Patienten gewährleisten zu können, ist ein koordiniertes Vorgehen der ersteintreffenden Rettungskräfte maßgeblich entscheidend. Innerhalb einer Stunde nach dem Unfallereignis sollte ein Patient einer adäquaten Versorgung im Krankenhaus zugeführt zu sein. In der ländlichen Region Main-Spessart stellt dies selbst bei einem Patienten die Rettungskräfte oftmals vor Herausforderungen. Selbst bei kleinen Unfällen jeglicher Art und Ausmaßes ist eine gute organisierte Vorgehensweise vom ersten bis zum letzten Helfer entscheidend.

Schnell einen Überblick verschaffen

ueberblick-1024In der Ausbildung wurde vermittelt, wie schnell und effektiv der Schweregrad einer Verletzung oder Erkrankung bei einer Vielzahl von Patienten in wenigen Minuten festgestellt werden kann. Dadurch haben nachfolgende Einsatzkräfte und Notärzte sofort einen Überblick über die Patientenanzahl und Schweregrade der Verletzungen und können sofort effektiv mit einer Behandlung beginnen. Der dadurch gewonnene Zeitvorteil kommt vor allem den Patienten zugute. Diese können somit schnellstmöglich je nach ihrer Verletzung in einem geeignetes Krankenhaus transportiert werden können.

Auch bei der in Lohr stationierten Schnelleinsatzgruppe GSG (Gefährliche Stoffe und Güter), die primär zur Versorgung von kontaminierten Patienten (z.B. nach Kontakt mit Säure oder giftigen Stoffen), kommt diese Ausbildung maßgeblich zugute. Um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden, können kontaminierte Patienten können nur mit einer speziellen Schutzkleidung versorgt werden. Diese erfordern eine spezielle Ausbildung, wodurch eine Vielzahl an Fachpersonal z.B. Notärzte, diese Patienten nicht erstversorgen können.
Die Ausbildung hilft zukünftig dabei eine Ersteinschätzung und Versorgung der kontaminierten Patienten zu gewährleisten, auch ohne direkten ärztlichen Kontakt.

Abschlussübung

Bei einer Abschlussübung wurde ein Gebäudeeinsturz, sowie ein Verkehrsunfall mit einem Kleintransporter simuliert. Alle Beteiligten konnten nochmals vertiefen wie wichtig eine geordnete Struktur bei der Feststellung der Verletzungen und Versorgung der Patienten und das Einrichten einer geeigneten Patientenablage ist.

Wir danken allen teilgenommenen Helfern, Ausbildern, Verletztendarstellern und externen Freunden und Kollegen für diese erfolgreiche und sehr gut besuchte Ausbildungsserie. Hoffentlich müssen wir das erlernte so selten wie möglich anwenden.

Bilder der Abschlussübung